Und weils so schön war, gleich nochmal

Das “Rein ins schöne Leben – Raus aus der Grauzone”-Festival geht in Ulm am 28. und 29. Juli 2023 in die zweite Runde! Leider bedeutet das auch, dass auch das “Rock dein Leben”-Festival in Laichingen erneut stattfindet. „Rock dein Leben”, welches durch sein Grauzone- bis Rechtsrock-Line-Up auffällt, zieht jedes Jahr bis zu 12.000 Besucher*innen an und wächst stetig. Unter dem Begriff “Grauzone” werden Bands und Künstler*innen zusammengefasst, die mit ihren Texten völkische und rechte Inhalte verbreiten und somit für viele Menschen Eintrittspforte in nationalistische Lebens- und Gedankenwelten darstellen. Weitere Infos zum konkreten Line-Up findet ihr bald auf unseren diversen Kanälen.

Auch wenn sich “Rock dein Leben” nach Außen hin gegen Rassismus, Faschismus und Intoleranz ausspricht, wird dies nicht konkret auf dem Festival gelebt und umgesetzt. Von leeren Bekenntnissen und dem Einladen von einzelnen Bands und Künstler*innen, die “Nazis raus” Rufe anstimmen, lassen wir uns nicht täuschen. Denn gegen rechtes Gedankengut anzukämpfen, erfordert mehr als nur das! Ebenso als problematisch sehen wir die kommerzielle Verflechtung und das überteuerte und auf maximalen Gewinn ausgelegte Konzept des Festivals an. Es werden jährlich nahezu die selben Bands, die alle bei demselben bzw. bei miteinander verwobenen Labels unter Vertrag stehen sowie produziert werden, gebucht und promoted und mit überteuerten Merchandiseprodukten wird nochmal zusätzlich Gewinn gemacht. Das trägt zu einer einseitigen Musikszene bei.

Wir wollen im Rahmen von “Rein ins schöne Leben – Raus aus der Grauzone” ein solidarisches Festival gestalten und leben. Statt Kommerz ist unser DIY-Festival komplett auf Spenden- bzw. Solibasis organisiert. Das bedeutet nicht nur, dass ihr für Einlass und die Getränke nur so viel bezahlt wie ihr wollt und könnt. Sondern auch, dass die auftretenden Künstler*innen hier sind um uns zu supporten und gemeinsam mit uns allen ein wundervolles Wochenende zu vollbringen, anstatt mit fetten Gagen nach Haus zu laufen (aber natürlich mit (auch finanzieller) Wertschätzung für ihre Kunst und ihren Aufwand). 

Das Festival soll für alle Menschen zugänglich sein, unabhängig von der jeweiligen finanziellen Situation, auf Spenden sind wir allerdings angewiesen um unsere Kosten zu decken.

Unser Ziel ist es ein diskriminierungsarmes, offenes und vielfältiges Wochenende auf die Beine zu stellen, bei dem sich möglichst alle Menschen wohl fühlen. Um dies zu gewährleisten haben wir uns intensiv mit verschiedenen Konzepten auseinandergesetzt zum Beispiel zum Thema barrierearmer Gestaltung, kultureller Aneignung im Alltag oder einer genderneutraleren Umgebung. Außerdem wird das zwei-tägige Festival durchgängig von einem Awareness-Team begleitet und es wird eine Ruhe- und Rückzugsraum eingerichtet.

Das Wochenende wird am Freitag mit verschiedenen Rap-Acts in die erste Runde geschickt und startet am Samstag mit Punk die zweite. Das Beste an all diesen wundervollen Tagen ist, neben den tiefgründigen Texten und diversen Musikstilen, dass wir uns bemüht haben vor allem FLINTA* Künstler*innen eine Bühne zu bieten.

Wir wollen achtsam miteinander feiern und unseren Gegenentwurf zu Kommerz & Grauzone zeigen, sowie gegen rechte Inhalte klar Position beziehen. Tragt euch die Daten in euren Kalender und kommt wie ihr wollt und wer immer ihr seid – wir freuen uns auf euch!